Historisches

Wer war Pater Alois Grimm?

Als Sohn eines Landwirts, am 24. Oktober 1886 geboren wuchs Alois mit fünf Geschwistern auf dem Bauernhof seines Vater auf, den er einmal übernehmen sollte. Da der junge Alois sehr begabt war, besuchte er auf Drängen des Ortskaplans das Gymnasium in Tauberbischofsheim.
Mit der Traumnote Eins im Abitur stand er vor der Wahl, Marineoffizier, Altphilologe oder Jesuit zu werden. Gegen den Willen des Vaters entschied er sich für den Jesuitenorden.
1920 wurde er zum Priester geweiht. Er wurde nach der Ordensausbildung Latein-, Deutsch-, Geschichts- und Griechischlehrer. Acht Jahre war er Lehrer im Jesuitenkolleg in Feldkirch (Österreich) und kam nach der Verlegung der deutschen Abteilung nach ST. Blasien. Dort war er bis zur Aufhebung des Kollegs durch die Nationalsozialisten Lehrer, bis auch dieses Kolleg durch die SS 1939 ganz geschlossen wurde. Pater Grimm ging nach Feldkirch zurück, um dort den jungen Jesuiten Lehrer zu sein. Auch dieses Haus wurde geschlossen. Pater Grimm stand damals schon als Staatsfeind unter Beobachtung. Man verfolgte seine mutigen Predigten und seine „verbotene“ Arbeit mit der Jugend. Pater Grimm hat die Fronten scharf gesehen und öffentlich benannt. „Christus ist der einzige Gesetzgeber, dem der Mensch verpflichtet ist.“
Man wollte diesen Störfaktor loshaben und stellte ihm eine Falle. Im Frühjahr 1943 meldete sich ein Soldat, in Wirklichkeit ein Spitzel der geheimen Staatspolizei, um Unterricht bei Pater Grimm zu nehmen. Er wollte angeblich katholisch werde. Nach einem halben Jahr brachte der „neue Gläubige“ noch einen Freund mit, kurz darauf wurde Pater Grimm im Oktober 1943 verhaftet.
Im Polizeipräsidium in Innsbruck begegnete er seinen „Glaubens-schülern“, die ihn mit der höhnischen Bemerkung begrüßten: „Da ist er, der Sauhund, so muss man es mit euch Saukerlen machen, sonst kriegt man euch ja nicht.“
Pater Grimm wurde nach Berlin überstellt und vom Volksgericht wegen Wehrkraftzersetzung und defätistischen Äußerungen zum Tode durch das Fallbeil verurteilt. Sein Todestag ist der 11.September 1944. In seinem letzten Brief schrieb er: „Trauert nicht über mich. Ich gehe heim, ihr müsst noch ausharren. Ich gebe mein Leben für das Reich Gottes, das kein Ende nimmt, für die Gesellschaft Jesu, für die Jugend, für die Religion unserer Heimat. Ich bemühe mich, durch mein Sterben den Tod des Heilands zu verherrlichen und ihm ähnlich zu werden.“

Als Erinnerung

1984 wurde auf Antrag der Grund- und Hauptschule im Einvernehmen mit der Kirchengemeinde vom Gemeinderat der Stadt Külsheim einstimmig beschlossen, zum 40-jährigen Todestag von Pater Alois Grimm die Grund- und Hauptschule in Külsheim PATER-ALOIS-GRIMM-SCHULE zu nennen.

Seit dem Jahr 1967 heißt die Straße am Geburtshaus in Külsheim „Pater-Grimm-Straße“, zum 20-jährigen Todestag wurde dort eine Gedenktafel enthüllt. Ein Gedenkstein an der Gedächtnisstätte der Kriegsopfer bei der Kirche erinnert ebenfalls an Pater Grimm.

Sein Opfer soll nicht vergeblich gewesen sein, sondern Ansporn für uns, an einer besseren Zukunft mitzuarbeiten!