Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…

hieß es bei den Werkstatttagen zum Thema Weihnachten. Erstmals konnten die Lernpartner in diesem Werkstatttagedurchgang aus acht Themen frei nach ihren Interessen wählen, womit sie sich an drei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 3 Stunden intensiv beschäftigen wollten.

Zur Auswahl standen Weihnachtsbräuche in anderen Ländern, die Weihnachtsbastelwerkstatt, Weihnachtspost mit allen Sinnen, Lichtertanz, Gedicht vertonen, Weihnachtslieder gestalten-verändern-erschaffen, Sockentheater oder Plätzchen backen.

Weit gefehlt, wer glaubt, Plätzchen backen und ein wenig basteln ist ja easy…Es musste zuvor ermittelt werden, wie viele Plätzchen es braucht, um knapp 200 Grundschulkinder für die gemeinsame Weihnachtsfeier in der Festhalle zu versorgen. Dann ging es daran, Rezeptangaben zu studieren und die Einkaufsliste zu schreiben, bevor man zum „Großeinkauf“ starten und mit dem Backen starten konnte.

Auch beim Basteln waren unsere Lernpartner mit Köpfchen dabei und machten es sich zur Aufgabe auch den Blick auf Nachhaltigkeit zu legen. So wurden u.a. vielfältige Naturmaterialien verwendet und aus „Abfall“ (z.B. Flaschendeckel, Klopapierrollen und kleinen Papierschnipseln) gebastelt.

In der Werkstatt „Weihnachtspost mit allen Sinnen“ ging es dufte zu. So wurden Karten mit weihnachtlichen Gerüchen und Blindenschrift versehen.

Raum für eigene tänzerische Ideen bot die Werkstatt Lichtertanz. So entstanden in nur 3 Tagen sage und schreibe 3 unterschiedliche Tänze, die alle auf der großen Bühne in der Festhalle zur Aufführung kamen.

Besonders witzig war das Theaterstück, das im Werkstatttageangebot „Sockentheater“ entstanden ist. Bevor in dieser Gruppe gespielt werden konnte, mussten zunächst aus ausrangierten Socken Puppen mit witzigen Frisuren, Kulleraugen und großem Mundwerk gebaut werden. Und das allerwichtigste: das Theaterstück haben sich die Kinder selbst ausgedacht und zu Papier gebracht.

Zusammenfassend waren es sehr intensive Tage, in denen die Lernpartner ausdauernd und mit enormer Anstrengungsbereitschaft in neu gefundenen Gruppen bestehend aus Lernpartnern der Klassen 1-4 gearbeitet haben. Nach den Werkstatttagen konnten die Lernpartner uns Lernbegleitern in Form eines Rückmeldebogens mitteilen, welche Schulnote sie den Werkstatttagen geben und was ihnen gelungen oder schwergefallen ist und was sie gelernt haben. Wenn dann Rückmeldungen kommen, wie z.B.:

„Ich habe gelernt, dass man nicht alles gleich wegwerfen muss.“

„Ich habe gelernt, dass jeder ein anderes Auge auf seine Kunst hat.“

„Ich habe Blindenschrift gelernt.“

„Ich habe gelernt, mich zu trauen in einer Gruppe laut zu singen“,

dann sind das für uns Lernbegleiter Gänsehautmomente und eine Bestätigung, dass es sich lohnt, mutig zu sein, an den Interessen der Lernpartner anzuknüpfen, Unterricht zu öffnen und neue freie Lernangebote zu machen.

Für das Werkstatttageteam der PAGS

Jessica Grimm